Süßkartoffel

Ein Gemüse auf der Überholspur

Lange galten Süßkartoffeln, auch Bataten genannt, als exklusive Exoten. Diese Ära scheint nun auch hierzulande beendet. Grund genug das Gemüse endlich mal näher kennenzulernen.

Herkunft und Anbau

Ursprünglich wahrscheinlich in Südamerika beheimatet gehört die Knolle in vielen tropischen und subtropischen Ländern bereits seit jeher zu den Grundnahrungsmitteln. Durch spanische Eroberer nach Europa gebracht, gehört sie mittlerweile neben der berühmten Kartoffel zu den beliebtesten Wurzel- und Knollengemüsesorten weltweit. Äußerlich an Kartoffeln erinnernd, zählt die Süßkartoffel jedoch nicht zu den Nachtschatten- sondern den Windengewächsen. Zum Gedeihen braucht sie viel Wärme, weshalb sie vorwiegend in Ländern mit viel Sonne, mildem Klima und langen Sommern angebaut wird. Weltweit größter Produzent der Knollen ist China. Hier in Europa gedeiht die Süßkartoffel vor allem in Italien, Spanien und Portugal.

Inhaltsstoffe

Obwohl reich an Stärke und mit rund dreimal so viel Zucker wie Kartoffeln, lassen Süßkartoffeln den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen. Durch die zahlreich enthaltenen Ballast-stoffe sind sie zudem wahre Sattmacher. Des Weiteren enthalten sie – trotz relativ vieler Kalorien (108 Kilokalorien pro 100 Gramm) – nur wenig Fett. Auch in Sachen Vitaminen und Mineralstoffen braucht sich die Knolle nicht zu verstecken. Kein anderes fettarmes Nahrungsmittel liefert so viel fettlösliches Vitamin E, das die Zellen unseres Körpers vor vorzeitiger Alterung schützt. So decken bereits 100 Gramm Süßkartoffeln ein Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin E. Bezüglich der Mineralstoffe ist allen voran Kalium zu nennen, welches maßgeblich an der Regulation des Flüssigkeitshaushaltes im Körper beteiligt ist. Süßkartoffeln punkten aber vor allem mit ihrem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, die als hochwirksame Antioxidantien unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. „Viel hilft viel“ – zumindest in Sachen Süßkartoffel und den darin enthaltenen „gesunden“ Inhaltstoffen: je farbintensiver das Fruchtfleisch der Süßkartoffel, desto mehr Vitamine und Mineral- und sekundäre Pflanzenstoffe stecken drin! So ist der Gehalt an Betacarotin von orangefarbenen Süßkartoffel fast so hoch wie der von Karotten.

Besonderheiten

Es gibt sie in den unterschiedlichsten Farben, von Weiß, über Gelb, Orange, Rot und Braun, bis hin zu Violetttönen. Auch in Sachen Form und Größe möchte sich die Süßkartoffel nur ungern festlegen.

Aufbewahrung

Süßkartoffeln sollten nicht zu kühl und nicht länger als ein bis zwei Wochen gelagert werden. Nur so entfalten sie beim Kochen ihr leicht nussig-süßliches Aroma.

Zubereitungstipps

  • Unlängst feierte die Süßkartoffel hierzulande den Durchbruch in ihrem „Blockbuster-Gericht“ Curry. Neben Altbekannten wie Paprika und Möhre kann sie hier in einer Hauptrolle brillieren.
  • Bereits in der Vergangenheit überzeugte sie Kritiker in der Rolle als rohe oder frittierte Pommes-Frites mit diversen Dips als Nebendarstellern.
  • Weitgehend unbekannt, in der Fitnessszene aber bereits als Newcomer gefeiert und durchaus „probierenswert“, sind ihre Auftritte in Desserts wie Süßkartoffelkuchen.
  • Roh, geraspelt oder in Stifte geschnitten bieten der Süßkartoffel aber auch Salate die Bühne für eine gelungene Inszenierung.



 

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