Hafer

Der Alleskönner

„Lebe glücklich, lebe froh, wie der Mops im Haferstroh.“

Hafer sorgt wohl auch bei uns Menschen ab und zu für Glücksgefühle. Ob Kekse, Brot, Müsliriegel, Muffins, Pfannkuchen … die Liste von Haferprodukten scheint unersättlich. Von süß bis herzhaft ist Hafer ein absoluter Alleskönner und gibt zahlreichen glutenfreien Speisen einen vollmundigen Getreidegeschmack – auf welchen man bei einer glutenfreien Ernährungsweise sonst eher verzichten muss.

Wirklich glutenfrei?

Prinzipiell unterscheidet sich die Eiweißstruktur des Hafers von der, der anderen Brotgetreide. Der bei Zöliakie schädigende Teil des Glutens, das Gliadin, ist im Hafer nicht enthalten, sodass dieser prinzipiell per se glutenfrei ist. Dennoch wird Hafer normalerweise unter den glutenhaltigen Lebensmittel aufgeführt. Mit gutem Grund, denn bei herkömmlichem Anbau, Ernte, Lagerung und Verarbeitung kommt es nicht selten zur „Vermischung“ mit glutenhaltigen Getreiden (Weizen, Roggen oder Gerste), sodass herkömmliche Haferprodukte für den Verzehr durch Zöliakie-Betroffene nicht geeignet sind. Glutenfreier Hafer ist keine spezielle Sorte. Nur durch den kontrollierten Einsatz von reinem Saatgut, die Aussaat auf ausgewählten Feldern sowie durch sorgfältig ausgeführter Reinigung aller verarbeitenden Anlagen und Lager kann eine Vermischung mit glutenhaltigem Getreide ausgeschlossen werden. Trägt ein Hafererzeugnis das Glutenfrei-Logo, gelten diese kontrollierten Maßnahmen vom Saatgut bis zur Verpackung des Hafers. Zöliakie-Betroffene können auf diese Weise mit glutenfreien Haferprodukten ihre Ernährung ergänzen.

Herkunft und Anbau

Das vermutlich aus Westasien stammende Rispengetreide wurde bereits vor 4.000 Jahren von den Kelten und Germanen angebaut. Hierzulande galt er bis ins 18. Jahrhundert – oftmals als Brei zubereitet – als eines der wichtigsten Nahrungsmittel, bis er durch die Brotgetreide Roggen und Weizen und die genügsame Kartoffel abgelöst wurde. Die heutigen Hauptanbaugebiete sind Nord- und Mitteleuropa, sowie Russland und Nordamerika. In Deutschland wird Hafer heute hauptsächlich in den Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in Küstenregionen angebaut – zumeist als Sommergetreide.

Inhaltsstoffe

Die Inhaltsstoffe des robusten Getreides wurden schon früh geschätzt. Bereits Äbtissin Hildegard von Bingen empfahl im 12. Jahrhundert Haferspeisen für "einen heiteren Geist und reinen, hellen Verstand“. Nicht unbegründet, denn Hafer macht nicht nur wunderbar satt, sondern enthält mehr hochwertiges Fett und biologisch wertvolles Eiweiß als andere Getreidearten. Auch mit Ballaststoffen sowie vielen wichtigen Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Zink und reichlich B-Vitamine kann er glänzen.

Zubereitungstipps

  • Die meisten Menschen mit Zöliakie vertragen Hafer sehr gut. Aus Vorsichts-Gründen empfehlen wir dennoch, Hafer erst in die glutenfreie Ernährung aufzunehmen, wenn keine Symptome mehr vorhanden sind. Hafer sollte zunächst in kleinen Mengen getestet werden.
  • Hafer kommt in unterschiedlichen Gestalten auf den Tisch, am häufigsten wohl als Haferflocken.
  • Klein- oder großblättrig bereichern sie nicht nur unser Frühstücksmüsli, sondern bilden gekocht auch die ideale Basis für sowohl süße als auch herzhafte Breie.
  • Zu Mehl verarbeitet zeigt sich der Hafer ebenfalls vielseitig einsetzbar – ob in Kombination mit anderen Mehlen zum Backen von allerlei Kuchen und Keksen, zum Binden von Saucen und Suppen oder als geschmackvolle Alternative zu herkömmlichen Semmelbröseln in Panaden.
  • Auch echte Vollkornfreunde kommen in Sachen Hafer auf Ihre Kosten.
  • Das ganze Korn entfaltet sein Aroma prima in deftigen Brühen und Suppen.



 

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